Mehrsprachigkeit in der Wissenschaft ist wichtig

Vom 10. bis 12. November 2011 fand in Essen die Konferenz Deutsch in den Wissenschaften statt. Sie wurde organisiert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), dem Goethe-Institut (GI) und dem Institut für
Deutsche Sprache (IDS) unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident
Christian Wulff. Zentrales Thema war die Förderung der Mehrsprachigkeit in der
Wissenschaft.

Die wachsende Tendenz, dass wissenschaftliche Arbeiten nur noch beachtet werden, wenn sie auf Englisch verfasst sind, soll nach Meinung von Wissenschaftlern, Sprachwissenschaftlern und Übersetzern gestoppt werden. Ein Argument dafür ist, dass nur wenig deutsche Wissenschaftler die englische Sprache ausreichend beherrschen, um
wissenschaftliche Texte zu formulieren, ohne dass Inhalte verloren gehen. Laut
Kulturwissenschaftler und Journalist Günther Birkenstock führt Englisch somit
zu Oberflächlichkeit. Ein zweites Argument ist, dass die Dominanz der englischen Sprache für Wissenschaftler, die ihre Ergebnisse in eine andere Sprache erfassen, ein Karrierehemmnis ist.

Eine Rückkehr zu Mehrsprachigkeit würde bedeuten, dass Übersetzer künftig wieder vermehrt das Übersetzerhandwerk im wissenschaftlichen Bereich übernehmen werden. Dies wird einen positiven Einfluss darauf haben, wie die deutschsprachige Wissenschaft
international wahrgenommen wird.

Quellen:

Birckenstock, G. (2011, 14. November). Wissenschaftssprache Deutsch nicht ersetzbar. Deutsche Welle. Gelesen am 16. November 2011 auf www.dw-world.de  Zum Artikel

Bundespräsident Christian Wulff als Schirmherr: “Wir müssen so interessant sein, dass es sich lohnt, Sprachbarrieren zu überwinden“. (2011, 11. November). Deutscher Akademischer Austausch Dienst (DAAD). Gelesen am 16. November 2011 auf www.daad.de Zum Artikel